Eine Ausstellung mit Fotografien von Klaus G. Kohn

Unter dem Titel CREDO hat der Braunschweiger Fotograf Klaus G. Kohn mehrere Serien seiner Arbeiten aus den letzten Jahren zusammengestellt.
In verschiedenen visuellen Herangehensweisen thematisiert er die Verletzlichkeit des Menschen, die Notwendigkeit der Vergewisserung in seinen sozialen und gesellschaftlichen Bezügen. Er spannt dabei den Bogen von Kindern bis zu den Senioren, würdigt sie in ihren jeweiligen Lebenssituationen und -rollen.
Seine Serien sind geprägt von tiefgehenden, oft persönlichen Themen, in ihrer Ästhetik reduziert und konzentriert auf gesellschaftliche und individuelle Erfahrungen.

CREDO

Eine Serie zur Sicherung von Identität (Vergewisserung) durch Zugehörigkeit zu einer Gruppe, festgemacht u.a. an der Kleidung. Über den Zeitraum von einem Jahr fotografierte Klaus G. Kohn in einer Studiosituation Personen, die sich in unterschiedlichster Form verorten. Steht auf der einen Seite der eigene Körper im Mittelpunkt (Bodybuilder), so ist es bei den Diakonissen der Glaube.
 

Mein Traum von Kirche

Eine aktuelle Befragung von Kirchenbesucher*innen zu ihren Wünschen an/für die Kirche. Jeweils ein Portrait mit einmontierter Aussage (in Schwarz-Weiß). Die Serie entstand im Rahmen der sog. ‚Vesper-Kirche‘ in der St. Magni-Kirche in Braunschweig. Eine Woche lang war die Kirche umgewandelt in eine Mischung aus Café, Kulturraum und Kirche. Unterschiedlichste Menschen der Umgebung kamen mehr oder weniger regelmäßig, um die Möglichkeit für Gespräch und Begegnung, ein kostenloses Abendessen etc. zu nutzen.
Für die Serie wurden Besucher*innen gebeten, zum Portrait in einem Wort oder kurzen Satz den eigenen ‚Traum von Kirche‘ zu formulieren.
 

Mittendrin

Eine Serie zum Thema ‚Psychische Krankheit‘:
Wie ist das Verhältnis der Person zu sich selbst, zum umgebenden Raum, zum Gegenüber. Und wie lässt sich dieses in einem Bild darstellen? Als Lösung dieser Frage entstand über mehrere Jahre die Serie mit über 100 Motiven. In einer transportablen Holzkiste ‚präsentieren‘ sich unterschiedlichste Personen aus ganz Deutschland. Menschen, die psychisch krank waren – oder sind. Deren Angehörige, Freunde oder solche, die diese betreuen. Es könnte jede*r sein.

Das zum Projekt gehörende Buch ‚Mittendrin‘ ist im Appelhans-Verlag erschienen und wurde zum ‚Deutschen Fotobuchpreis‘ nominiert.

Die Ausstellung wurde am 29. August 2024 um 18 Uhr im Rahmen des Sommerempfangs in der Service Agentur der Hannoverschen Landeskirche eröffnet. Letzter Ausstellungstag war am 31. Oktober 2024.
 

VITA

Klaus G. Kohn, geboren 1957 in Rodewald, Niedersachsen, Fotograf aus Braunschweig. Erste Ausstellungen seit 1981. Nach prägenden Begegnungen u.a. mit Umbo (Otto Umbehr), Günter Hildenhagen und vor allem Andrè Gelpke freiberuflich-künstlerische Tätigkeit ab 1988.
Kohn ist seit vielen Jahren in der Kunstszene aktiv und hat an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen. Dazu zählen unter anderem Einzelausstellungen in der Galeria Sztuki in Konin/Polen, im Kreuzgang der Brüdernkirche in Braunschweig und in Kiryat Tivon/Israel . Er war zudem langjähriger Vorsitzender des Museums für Photographie in Braunschweig und ist Mitglied im Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler Niedersachsen (BBK). Seine Arbeiten sind in mehreren Sammlungen vertreten, darunter die Öffentliche Versicherung Braunschweig und die Braunschweigische Stiftung. Er hat auch mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter Nominierungen für den Deutschen Fotobuchpreis
und das Athen Photo Festival.
Weitere Informationen und eine Übersicht seiner Arbeiten finden sich auf seiner offiziellen Webseite und in der Künstlerdatenbank Niedersachsen.