© B. Schwabe. Ausschnitt aus dem Saal des "Apollo Kino", Hannover

Filmbegleitmaterial

Die im Folgenden vorgestellten prämierten Filme wurden im Rahmen des Kirchen-und Kino-Projekts gezeigt, das 2007 in der Fläche der hannoverschen Landeskirche gestartet ist und weiter fortgeführt wird. Sie finden alle Filmbesprechungen der bisherigen Staffeln in alphabetischer Reihenfolge zum Download in der rechten Spalte sowie einen Hinweis zur Verfügbarkeit des Films im Medienverleih.

Filmbesprechungen zum Download

ICH BIN DEIN MENSCH (D 2021. Regie: Maria Schrader)

Eine ebenso intelligente wie sarkastische Archäologin aus Berlin wird ausgewählt, um drei Wochen lang mit einem humanoiden Roboter zusammenzuleben, der als ihr idealer Partner programmiert wurde. Sie soll beurteilen, ob Maschinenwesen künftig Bürgerrechte erhalten können. Mit einer sorgfältigen, auf kleinste Gesten, Blicke, Körperhaltungen und Sätze konzentrierten Inszenierung kreist der Film um die Frage, wo die Grenze zwischen Mensch und Maschine verläuft, und findet unerwartete Antworten. Ein ebenso stiller wie feinsinniger Science-Fiction-Film mit leisem Humor.

ICH, DANIEL BLAKE (GB/F 2016. Regie: Ken Loach)

Meisterregisseur Ken Loach erzählt von einem verwitweten Zimmermann, der nach einem leichten Herzinfarkt in die Mühlen der Bürokratie gerät. Unversöhnlich und mit bissigem Humor schildert Loach das britische Sozialhilfesystem als raffinierte Maschinerie von Ausgrenzung und Leistungskürzung. Gewinner der Goldenen Palme in Cannes 2016.

IDA (PL/DK 2013. Regie: Pawel Pawlikowski)

Anfang der 1960er-Jahre macht sich eine junge Novizin auf eine Reise in die eigene Vergangenheit und wird von ihrer desillusionierten Tante über ihre jüdische Herkunft und die Ermordung ihrer Eltern im Holocaust aufgeklärt. Das überzeugend gespielte Drama erzählt mit strengen schwarz-weißen Bildern von den Narben der Verbrechen des 20. Jahrhunderts.  

IM TAL VON ELAH (US 2007. Regie: Paul Haggis)

Ein Ex-Militär der US-Army, dem Wertesystem militärischer Kategorien verpflichtet, macht sich auf die Suche nach seinem verschwundenen Sohn. Am Beispiel eines Einzelschicksals erzählt der Film von der psychischen Deformation der USA, die die Widersprüche zwischen idealistischem Selbstbild und der Realität des sinnlosen Tötens nicht verarbeitet.

IM WINTER EIN JAHR (D 2008. Regie: Caroline Link)

Hindernisse, die die Menschen trennen, obwohl sie sich lieben. Bilder eindrucksvoller und kreativer Kraft. Ein kompositorisch reiches Gefühlskino, populär und intelligent zugleich. Durch die Krise der Figuren wird Verlorenheit erfahrbar, aber auch die heilende Wirkung der Kunst.

IN DEN GÄNGEN (D 2018. Regie: Thomas Stuber)

Christian war im Gefängnis und bekommt in einem Großmarkt die Chance aufeinen Neuanfang. Schweigend taucht er in das unbekannte Universum ein, freundet sich mit dem Gabelstaplerfahrer Bruno an und verliebt sich in die «Süßwaren-Marion». Mit warmherzigem Humanismus erzählt der Film von einer Atmosphäre familiärer Freundschaft, die im Alltag kaum eine Chance hätte.

JULIETA (E 2016. Regie: Pedro Almodóvar)

Ein über einen Zeitraum von 30 Jahren erzähltes, komplex verwobenes Drama um eine Frau und Mutter, deren unbewältigte Trauer über den Tod des geliebten Mannes in der Konsequenz zum Verlust der eigenen Tochter führt, die sich einer Sekte anschließt. Vom spanischen Ausnahmeregisseur Almodóvar assoziationsreich und meisterhaft inszeniert.

JUNEBUG (US 2005. Regie: Phil Morrison)

Ein Bild einer tiefen intrakonfessionellen sowie kulturellen und sozialen Spaltung der heutigen USA, wie es präziser kaum sein könnte. Die aufeinander-prallenden Welten des evangelikalen ländlichen Südens und des urbanen Nordens spielt der Film jedoch nicht gegeneinander aus.