Der Filmtipp. Staffel 2024/2025

Die neue Staffel „Kirchen und Kino. Der Filmtipp“ präsentiert Filme, die auf eine intensive Reise einladen: in vergangene Zeiten, in verschiedenste Lebensumstände, zu den Schicksalen von Menschen. Die Themen reichen von der manchmal unkonventionellen Suche nach dem persönlichen Glück (Perfect Days, Mein fabelhaftes Verbrechen) oder der eigenen Identität (20.000 Arten von Bienen) über besondere zwischenmenschliche Begegnung (Rose, The Quiet Girl) bis hin zu starken Plädoyers gegen patriarchale Strukturen (Morgen ist auch noch ein Tag). Doch auch Aspekte wie Ignoranz, Hass und Verblendung (The Zone of Interest) oder Fluchterfahrung (Green Border) rücken in den Blick.

Die Programmauswahl lag bei einer Jury aus Vertreter*innen der kirchlichen Bildungs- und Medienarbeit sowie der beteiligten Kinos. Zur Wahl standen 28 Filme, die im vergangenen Kinojahr von der evangelischen und katholischen Filmkritik in Deutschland und der Schweiz als „Film des Monats“ oder als „Kinotipp der Katholischen Filmkritik“ ausgezeichnet wurden. Insgesamt acht ausgezeichnete Filme können Sie in der neuen Staffel sehen.

Außerdem freuen wir uns, mit Rinteln und Witzenhausen (Hessen) in dieser Staffel gleich zwei neue Spielorte begrüßen zu dürfen.

Wir wünschen spannende Kinoerlebnisse!

Perfect Days (JP 2023)

Der oscarnominierte Film von Meisterregisseur Wim Wenders folgt den von Routinen geprägten, aber erfüllenden Tagen eines Toilettenreinigers in Tokio. Abseits der vermeintlich prekären Arbeit findet er in seinem selbstgewählten Eremitendasein kleine Fluchten, Begegnungen und Freuden, die dazu anregen, den stillen Glücksmomenten im eigenen Leben nachzuspüren.

20.000 Arten von Bienen (ES 2023)

Mit großer Empathie und dokumentarisch anmutenden Bildern erzählt der Film von der Suche eines achtjährigen Kindes nach sich selbst und seiner Identität, die nicht mit der ihm zugedachten Rolle eines Jungen übereinstimmt. Während der Sommerferien im baskischen Heimatort seiner Mutter ringen aber auch die Erwachsenen mit sich und ihrem Dasein. 

Mein fabelhaftes Verbrechen (FR 2023)

Eine mittellose Schauspielerin wird im Paris der 1930er Jahre des Mordes an einem berühmten Produzenten beschuldigt, mit dem Argument der Notwehr jedoch freigesprochen. Der Prozess bringt Ruhm und Geld mit sich und ändert ihr Leben schlagartig. Großartig inszenierte, doppelbödige Krimikomödie, die temporeich unterhält und Geschlechterverhältnisse satirisch zuspitzt. 

Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris (DK 2022)

Auf einer Busreise mischt eine schizophrene Frau mit ihrer unverblümten Art die Reisegruppe gehörig auf. Schnell gerät ihre gesamte Familie zwischen die Fronten. Doch in Paris angekommen wird klar, dass alle ihr Päckchen zu tragen haben. Subtil-lakonische Wendungen und eine charismatisch-bezaubernde Hauptdarstellerin lassen trotz der Schwere des Themas Feel-Good-Momente zu. 

The Zone of Interest (GB/PL 2023)

Die Familie Höß lebt im Sommer 1943 am Rande von Auschwitz in einer Villa und blendet das furchtbare Geschehen jenseits der KZ-Mauern aus. Aus der Diskrepanz zwischen biederer Bürgerlichkeit und dem Wissen um den industriell organisierten Massenmord erwächst eine schwer erträgliche Spannung, die diesen mit zwei Oscars ausgezeichneten Film zu einem Ereignis macht.

Morgen ist auch noch ein Tag (IT 2023)

Italien, 1946. In einem Wohnblock in Rom lebt eine dreifache Mutter in einer durch den gewalttätigen Mann bestimmten Ehe und träumt davon, tief verinnerlichte patriarchale Strukturen aufzubrechen. Mit enormem Einfallsreichtum gelingt Multitalent Paola Cortellesi ein flammendes Plädoyer für Selbstbestimmung, das in Italien zum Kassenschlager avancierte. 

Green Border (PL 2022)

Regisseurin Agnieszka Holland wirft in ihrem Drama bedrückende Schlaglichter auf die Situation an der »grünen Grenze« zwischen Polen und Belarus, über die Geflüchtete in die EU gelangen wollen. Dabei stellt sie die radikale Frage danach, wie weit wir bei der »Abwehr« von Menschen, deren Interesse ein besseres Leben oder das Überleben ist, zu gehen bereit sind.  

The Quiet Girl (IE 2023)

Im Frühjahr 1981 wird ein Mädchen zu Verwandten aufs Land gebracht. Das schweigsame Kind soll hier den Sommer verbringen, ohne ihren Eltern zur Last zu fallen. In der Obhut der Pflegefamilie blüht sie langsam auf und entdeckt ein ganz neues Leben. Ein wunderschöner Film über die Bedeutung von Geborgenheit und Vertrauen. 

Ihre Ansprechpartnerin

Bei Fragen zur aktuellen Staffel des Kirchen-und-Kino-Projekts sprechen Sie mich gerne an.

Kim Kroczewsky
Kimberly Kroczewsky

Filmbesprechungen sämtlicher Staffeln

Die Filmbesprechungen und Materialien aller bisher gezeigten Filme finden Sie in alphabetischer Reihenfolge unter dem Menüpunkt "Filmbegleitmaterial" Die Liste wird laufend ergänzt. Viel Spaß beim Stöbern!

Angaben zum Header dieser Seite

Die Bilder im Header dieser Seite entstammen folgenden Filmen (von li. nach re.):

The Quiet Girl, IE 2022, Filmbild: © Neue Visionen // Perfect Days, JP 2023, Filmbild: © DCM Film Distribution GmbH // Mein fabelhaftes Verbrechen, FR 2023, Filmbild: © Weltkino // Morgen ist auch noch ein Tag, IT 2023, Filmbild: © Tobis.