270 Quadratmeter lichtdurchflutete Räume in der Hildesheimer Innenstadt. Zwei Ateliers, eine Küche, ein Büro, ein Bewegungsraum: Ein Besuch im Wilderers Atelier.
Die Künstler*innengruppe hat im August 2017 neue Räume im ehemaligen Mehrgenerationenhaus in Hildesheim bezogen. Das "Wilderers Atelier" mit eigener Galerie ist eine Einrichtung der proWerkstätten der Diakonie Himmelsthür, auf deren Gelände die Künstler*innen bis zum Umzug gearbeitet haben. Seit 1993 besteht die Gruppe und hat sich mit zahlreichen Ausstellungen und Projekten einen Namen gemacht, so 2010 mit einer Ausstellung im Landesmuseum Hannover. 2006 hat der damalige Ministerpräsident Christian Wulff in seinem Arbeitszimmer einen Chagall gegen ein Bild von Silke Lüdecke, Künstlerin der Ateliers, getauscht. Gemeinsam mit Silke Lüdecke und HaJo Teske hat Patrick Premke, das jüngste Mitglied der Gruppe, ein "Niedersachsen-Bild" gemalt, das dem Ministerpräsidenten Stephan Weil 2016 überreicht wurde. Es zeigt unter anderem die Michaeliskirche in Hildesheim und den Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen.
Gelebte Inklusion
Im "Wilderers Atelier" entstehen Werke verschiedener Stilrichtungen und Genres: Ausdrucksstarke Porträts, abstrakte Landschaftsmalerei oder bunte Comics.
Intuitiv, unvermittelt und impulsiv arbeiten die Künstler*innen - mit einem ausgeprägten Empfinden für den je eigenen Stil und einem feinen Sensorium für ihre Gefühlswelten, die in den Bildern Ausdruck finden. Auch Elemente ihres persönlichen Glaubens lassen sie in ihre Werke einfließen.Vom 13. März bis 30. April 2018 sind 40 Werke der "Wilderers" unter dem Titel "Menschenbilder" in einer Ausstellung im Haus kirchlicher Dienste in Hannover zu sehen. Mittlerweile zählt die Gruppe 15 Mitglieder.
Die Kunstpädagogin und Eventmanagerin Almut Heimann betreut die Gruppe seit 2002: "Die Künstler*innen offenbaren sich in ihrer Arbeit. Sie öffnen Augen und Herzen. Sie leben Inklusion."
Das "Wilderers Atelier" in der Steingrube 19 A steht Besuchern regelmäßig zu Ausstellungen und Workshops offen. Den Geist der Wilderers bringt Silke Lüdecke, die Poetin der Gruppe, auf den Punkt: "Wir sind die Wilderers – weil wir so wild malen!“