© HkD. Auschnitt der Installation „Tafelbilder“. Von Stephanie Link und Kai Wetzel in der Münsterkirche; Einbeck 2011

Stephanie Link

Ein Engel ist anwesend und abwesend zugleich

 

 

Stephanie Links Wurzeln liegen in der traditionellen keramischen Kunst und Bildhauerei, die sie jedoch mit ihrem eigenen, abstrahierenden Stil weiterführt.
Sie läßt sich von industriellen Halbformen inspirieren, von Dingen, die während eines Herstellungsprozesses entstehen oder dazu nötig sind, und die man oft nur bei Werksbesichtigungen oder auf Schrottplätzen zu sehen bekommt.

Zu den künstlerischen Vorbildern von Stephanie Link gehören der baskische Bildhauer Eduardo Chillida und sein britischer Kollege Tony Cragg.

Das Bild links zeigt ihren Engel in der Pauluskirche zu Bomlitz 2007; Gips, 150 x 60 x 30 cm.

 

Ausstellungsprojekt "Tafelbilder“

Beschreibung Pessah-tür

Im Kirchenschiff hängt eine grüne Holztür in der Luft.

Sie erinnert an das Passahgeschehen in Ägypten: Hinter ihren mit Lammblut markierten Türen warteten die versklavten Juden auf das Vorbeigehen dessen, der alles Erstgeborene töten würde von jenen, die sich nicht hinter diesem Zeichen versammelt hätten.

Das Holzobjekt nimmt in Größe und Gestalt einen Platz zwischen Tür und Luke ein; der Tür-/Lukenrahmen ist ringsum dort, wo eigentlich die Wand anschließt, verspiegelt.

Es gibt keine Möglichkeit, den beiden Seiten der geschlossenen „Tür“ ein Drinnen und Draußen zuzuordnen. Wie eine Erscheinung im Raum visualisiert das Objekt die Verbindung zu einer uns schwer zugänglichen Welt, in der sich doch für uns Wesentliches zugetragen hat.

Auf welcher Seite steht man selbst?