Der Zeichenstift von Nikola Dicke ist nicht greifbar: Sie zeichnet mit Licht. In rußgeschwärzte Glasplatten ritzt sie ihre Motive.
Diese entwickeln sich aus dem Ort, für den sie arbeitet: Die Künstlerin aus Osnabrück setzt sich intensiv mit der Geschichte von Gebäuden oder Städten auseinander, für die sie Projekte erarbeitet.
Ihre handgezeichneten Miniaturen werden mit Scheinwerfern oder Diaprojektoren auf die Wände gebracht. Seit einigen Jahren setzt die Künstlerin ihre Bilder in Bewegung, z. B. mit Drehmotoren und Drehspiegeln.
So tauchen an Wänden Geschichte auf, Zeilen eines Liedes oder Einzelbilder, schwebend zwischen Materialität und Immaterialität, Nacht und Tag, Menetekel und froher Botschaft.
Nikokla Dicke zu den Herausforderungen des Projektes:
"In einem Kirchenraum ist die Einschränkung durch das vorhandene Mobiliar und durch die Funktion, die ja meist erhalten bleiben muss, eine spannende Herausforderung:
Wie kann eine neue Raum- und Zeiterfahrung ermöglicht werden, ohne dass der Raum für die Liturgie unbenutzbar wird? Wenn ich diese Herausforderung meistern kann, gelingt oft ein überzeugendes Werk. Denn dann verschmelzen die Geschichte und Tradition des liturgischen Raums, in dem ja Licht und Meditation schon immer eine entscheidende Rolle spielen, und meine Hinzufügungen miteinander."